Es gibt viele Gründe dafür, in eine neue Stadt zu ziehen. Meist ist es entweder die Ausbildung, oder der Job, die uns zum Verlassen unserer Heimat zwingt. Ist es die Liebe, aufgrund der man in eine neue Stadt zieht, dann stellt sich die Frage im Titel nicht. Was tun, wenn man neu in der Stadt ist? Hat man eine Partnerin, oder einen Partner, der in der Stadt lebt, dann hat man schon eine perfekten Anknüpfungspunkt. Schnell ist man in das soziale Netzwerk mit eingebunden, lernt Menschen kennen und wird zu verschiedenen Events mitgenommen. Ist man aber ganz alleine und kennt niemanden in der Stadt, in die man gezogen ist, dann muss man sich ganz alleine ein Netzwerk aufbauen.
Neu hier
Wer neu in der Stadt ist, der hat in der ersten Zeit ohnehin viel zu tun. Bis man verstanden hat, wie die Dinge in einer Stadt ablaufen, vergeht etwas Zeit. Man muss das öffentliche Verkehrsnetz verstehen, die Haupverkehrsrouten kennenlernen und macht Bekanntschaft mit den Ämtern. Ist man schließlich angekommen und in seinem Alltag sattelfest, dann kommt es früher oder später zu der Situation, dass man mit dem Tag nichts anzufangen weiß. Man kennt niemanden und hat keinen Überblick darüber, was man in der neuen Stadt tun könnte. Wo trifft man sich, welche Clubs sind angesagt und welche Veranstaltungen sind einen Besuch wert?
Soziales Netzwerk
Wir alle betreiben ein soziales Netzwerk. Das passiert völlig automatisch und auch wenn es uns nicht bewußt ist, unterhalten wir Beziehungen zu sehr vielen Menschen. Da gibt es einerseits die Familie, dann die Kolleginnen und Kollegen und schließlich den Freundeskreis. Zusätzlich gibt es noch eine ganze Menge an Bekannten, die man mehr, oder weniger gut kennt, die man aber nicht zu seinem Freundeskreis zählen würde. Kaum ist das Umzugsunternehmen gegangen und man sitzt in seiner neuen Wohnung in einer neuen Stadt, dann ist auch das soziale Netzwerk weit entfernt. Menschen, die man bisher ganz automatisch jeden Tag getroffen hat, sind plötzlich viele hundert Kilometer weit entfernt. Seltene Telefonate können die täglichen Treffen nicht ersetzen. Man muss sich also ein neues soziales Netzwerk aufbauen. Aber wie macht man das?
Neue Freunde, Alte Freunde
Um Freunde kennenzulernen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man findet sie, oder man wird ihnen vorgestellt. Sehen wir uns das finden von Freunden etwas weiter unten in diesem Beitrag an und widmen uns zuerst dem vorgestellt werden. Tatsächlich ist das die bessere, einfachere und schnellere Methode ein soziales Netzwerk aufzubauen. Eine ausgezeichnete Möglichkeit, in einer neuen Stadt schnell neue Freunde zu finden, ist es, im eigenen Freundeskreis nachzufragen, ob sie jemanden in der Stadt kennen, in die man zieht. Ist das der Fall, dann kann der Freund vielleicht bei seiner Bekannten, oder seinem Bekannten nachfragen, ob sie Zeit und Lust hätte, Dich kennenzulernen. Klappt das nicht, dann kann man auch selbst nach Menschen suchen, die in der neuen Stadt leben.
Vergangenheit
Dazu arbeitet man einfach seine Vergangenheit auf. Schul-, Studien- und Arbeitskollegen, die man vielleicht aus den Augen verloren hat. Freunde und Verwandte, die in derselben Stadt leben und jeder, den man irgendwann einmal kennengelernt hat. Die Tatsache, dass man plötzlich in derselben Stadt lebt, ist Grund genug, jemanden anzuschreiben, den man seit 10 Jahren nicht getroffen hat. Auch Facebookfreunde, zu denen man bisher nur eine lockere Beziehung hatte, können gute Anknüpfungspunkte in der neuen Stadt sein.
Freunde finden
Freunde zu suchen klappt meistens nicht. Ist man also über das Aufwärmen alter Kontakte und die Empfehlung von Freunden nicht weitergekommen, muss man Situationen schaffen, bzw. sich in Situationen begeben, in denen man Menschen kennenlernt. Am besten findet man dann Freunde, wenn man mit jemanden in derselben Gruppe ist. Also eignen sich etwa Arbeitskollegen, oder Nachbarn ganz hervorragend, um einen ersten Kontakt zu knüpfen. Führt das zu nichts, dann kann man sich gezielt in geeignete Situationen begeben.
Kurse, Sport und Stammtische
Ist man als Gruppe in derselben Situation, dann verbindet das schnell. Nimmt man an einem Kurs teil, dann hat man einen besonderen Draht zu den anderen Kursteilnehmern. Damit findet man nicht nur Menschen, die ähnliche Interessen haben, sondern auch noch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit mit uns empfinden. Auch Sporteinheiten sind gut geeignet um Menschen kennenzulernen. Lauftreffs, Fußballrunden, oder Yoga im Park sind genauso geeignet, wie die Mitgliedschaft in einem Verein. Findet man einen Kurs, der gleichaltrige als Zielgruppe hat, dann stehen die Chancen gut, jemanden kennenzulernen. Eigene Interessen einzubringen ist immer ein Vorteil. Damit findet man mit neuen Freunden, die man kennenlernt schnell ein Gesprächthema und wird auch schnell in neue Gruppen aufgenommen. Stammtische für Bartträger, oder ähnliche Treffen finden sich im Internet.
Online
Findet man Offline nicht genug, oder sogar gar keine neuen Freunde, dann hilft auch Social Media weiter. Facebookgruppen sind genau der Ort, wo sich gleichgesinnte treffen. Es lohnt sich auf jeden Fall nach einer Gruppe, wie „Neu in Berlin“, oder so ähnlich zu suchen. So findet man schnell Gleichgesinnte und bekommt zudem auch noch praktische Tipps und Unterstützung.
Freunde zu finden ist nicht so schwer, wie es aussieht. Auch wenn der Anspruch nicht sein kann, alte Freunde, die man zurückgelassen hat, zu ersetzen, sind Freunde wichtig. Menschen, mit denen man sich austauschen kann, mit denen man Spaß hat und die unterstützen, wenn es nötig ist, sind wichtige Ressourcen. Diese Ressourcen muss man schaffen, bevor man sie braucht. Nur so kann man später darauf zugreifen und sein soziales Netz in der neuen Stadt für sich nutzen.
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